Tabu-Thema: Inkontinenz

Erst neulich wurde ich auf das Thema Inkontinenz bei Männern aufmerksam gemacht. Ursprünglich war ich der festen Überzeugung, dies sei vorwiegend ein Problem der älteren Generation. Doch ich wurde eines Besseren belehrt. Durch eine Vorlesung in der Uni erfuhr ich, dass durchaus auch Männer in jungen Jahren darunter leiden und das nicht zu knapp. Es stellte sich mir die Frage, wieso ich davon ausging, dass eine schwache Blase lediglich ein Problem im Alter sei? Und geht es anderen genauso? Aus diesem Grund möchte ich heute über Inkontinenz aufklären, da dieses prekäre Thema nicht totgeschwiegen werden sollte.

Schwache Blase: Weltweit ein Problem

© by Medioimages/Photodisc/Thinkstock

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Im Jahre 1998 untersuchte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Problem der Inkontinenz. Es ergab sich, dass mehr als 200 Millionen Menschen von einer schwachen Blase geplagt werden. Setzt man diese Zahl in eine Relation, wären das 25mal die Einwohnerzahl der gesamten Schweiz. Bereits an dieser enormen Zahl erkennt man, dass die Inkontinenz eine ernstzunehmende Krankheit ist. Letztendlich leiden mehr Menschen darunter, als man denkt. Gewiss die Fallzahlen der WHO zeigen, dass fast 60 % der Erkrankten über 55 Jahre alt sind, allerdings sind die restlichen 40 % in keinem Fall Senioren. Weiterhin sind in jungen Jahren oftmals Männer betroffen. Doch wie kommt es zu einer Blasenschwäche, bei welcher Mann schlichtweg die Kontrolle verliert?

Dunkelziffer: Wie viele sind tatsächlich erkrankt?
Die Zahlen der Inkontinenzerkrankten der WHO sind bereits sehr alt und die aktuellen Zahlen unterliegen eher Schätzungen, die dem Ergebnis aus dem Jahre 1998 sehr nahekommen. Doch wieso gibt es keine neuen Studien? Ganz einfach: Das Thema Inkontinenz wird in der heutigen Gesellschaft tabuisiert. Die Folge ist, dass gerade junge Männer die Krankheit totschwiegen. Sie wird Freunden und Bekannten gegenüber nicht erwähnt und auch ein Arzt wird erst aufgesucht, wenn das Leben mit der Krankheit nicht mehr möglich ist. Exakte Statistiken können somit nicht ermittelt werden. Es existieren verschiedene Arten von Blasenschwäche, welche auf unterschiedliche Ursachen zurückzuführen sind. Am häufigsten treten Belastungs-, Drang- und Mischinkontinenz auf.

Niesen, Lachen und Husten verboten!
Bei der Belastungsinkontinenz kommt es beim Husten, Niesen oder Lachen zum unkontrollierten Wasserlassen. Also kommt es zu ganz unwillkürlichen Zeitpunkten beim Radfahren oder im Café zum Harnabgang. Die Ursache liegt in einer übermäßigen Beweglichkeit der Harnröhre begründet. Diese Art der Blasenschwäche findet sich bei dem Großteil der jüngeren Erkrankten. In diesem Fall ist es nötig, dass der Mann spezielle Einlagen trägt, damit die Hose trocken bleibt. Beispielsweise versorgt die Marke Tena Schweiz, Österreich und auch Deutschland mit benötigten Produkten. So kann Mann sich einigermaßen sicher fühlen, auch wenn er ungewollt niesen muss. Letztendlich sollte die Thematik rund um die Inkontinenz nicht tabuisiert werden, damit Betroffene sofort einen Arzt aufsuchen und sich nicht schämen müssen.